In all den Jahren, die ich durch meine neue Heimat Kanada wanderte, bin ich immer wieder auf verlassene, baufällige oder gar schon verfallene Hütten gestoßen. Land auf und Land ab, tief in der Wildnis der unwegsamen Wälder, entlang rauschender Bäche und Flüsse, an stillen, einsamen Seeufern, an den unwirtlichsten Stellen traf ich sie, diese Zeugen der Vergangenheit. Diese Zeugen, dass hier einmal Menschen gelebt haben und versucht hatten, der Wildnis, der Natur ein Geheimnis abzuringen. Oder aber auch einfach nur versucht haben mit, in und von der Natur zu leben.
(Aus der Einführung)
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Grenzenlos: Die neue Heimat der „Yukon-Heide“
Von Andreas Kremsner
Vor 27 Jahren wurde Heide Schütz geschieden. Sie fiel damals aus allen Wolken, lange Zeit konnte sie mit ihrer wiedergewonnenen Freiheit nichts anfangen. Österreich wurde ihr damals zu klein, deshalb sah sie sich im Ausland um und wurde in Kanada fündig.
Seit mittlerweile 24 Jahren lebt die vierfache Mutter dort in der Wildnis. Je tiefer, wilder und einsamer es ist, umso mehr fühlt sie sich wohl, sagt sie, und die Augen der 67-Jährigen Ex-Oberösterreicherin strahlen dabei. (Bericht Seite 7 und 8). Während der Jagdsaison kocht sie für ihre Gäste – darunter sind viele Amerikaner – auf und erzählt ihnen Geschichten aus der Wildnis. Und davon hat die Oberösterreicherin in den mehr als zwei Jahrzehnten genug erlebt. Lustige, aber auch traurige.
Die Yukon-Heide, so nennen sie ihre kanadischen Freunde, kann und will ihre österreichischen Wurzeln nicht verleugnen. Das zeigt sie ihren Gästen auch beim Essen. Sie kocht fast nur österreichisch auf und „ihre“ Amerikaner fahren darauf ab. Es muss auch nicht jede Anekdote, die sie ihnen über Österreich erzählt, immer 100-prozentig stimmen, sagt sie und grinst. Die Amis lieben solche Geschichten.
Die Yukon-Heide kommt nicht mehr nach Österreich zurück, sagt sie, außer um ihre Kinder zu besuchen. Sie hat fern der Heimat ihre neue Heimat gefunden.